200 Jahre Universitätklinikum Erlangen 1815-2015

24 Renate Wittern-Sterzel Matthias Georg Pfann Diätetik | Pathologie | Medizinische Disputatorien | Medizinische Methodologie | Institutiones medicae | Semiologie | Theore- tisch-medicinisches Kollegium | Osteologische Demonstrationen | Physiologie | Entbindungskunst | Praktische Übungen in schweren medicinischen und gerichtlichen Fällen | Methodus medendi generalis | Medizinische Klinik | Chemie | Chirurgie und Bandagen- lehre | Augenkrankheiten | Casuale | Über Wunden | Materia medica | Rezeptierkunst Christian Samuel Gebauer Diätetik | Physiologie | Pathologie | Chirurgie | Allgemeine und spezielle Therapie | Semiologie | Praxis clinica | Rezeptierkunst | Fieberlehre Johann Adam Hoffmann Materia medica | Semiologie | Anthropologie | Pathologie | Spezielle Pathologie | Spezielle Therapie | Fieberlehre | Rezeptierkunst | Collegium casuale | Physiologie Da Erlangen zum Zeitpunkt der Universitätsgründung noch kein Krankenhaus besaß, war der Unterricht weitgehend theoretisch. Praktischen Unterricht am Kranken- bett erhielten die Erlanger Studenten in der Frühzeit der Universität allerdings durch Christian Samuel Gebauer (1716–1764). Dieser kündigte seit dem Sommersemester 1744 im Lektionskatalog an, die Medizinstudenten der höheren Semester mit ans Bett der Kranken seiner Privatpraxis zu nehmen, die er wie damals üblich neben dem Profes- sorenamt betrieb. 2 Nachdem Gebauer 1748 zum Leibarzt des Markgrafen in Bayreuth berufen und damit von seiner Vorlesungspflicht entbunden worden war, übernahm sein Nachfolger Heinrich Friedrich Delius (1720–1791) diese Aufgabe. Delius war es dann auch, der im Jahre 1763 für ein Semester alleiniger Vertreter der Medizinischen Fakultät war, nachdem alle anderen durch Wegberufung, durch Rückkehr in die Praxis oder durch Tod ausgeschieden waren. In diesem Jahr – es war das Jahr, in dem Markgraf Friedrich starb – zählte die Fakultät allerdings auch nur vier Studenten. Erste Lehr- und Forschungsstätten Für das Erlernen der Medizin ist nicht nur die Praxis am Krankenbett zentral, son- dern auch auf anderen Gebieten ist der Student auf die eigene Anschauung angewiesen. Dies betrifft insbesondere die Anatomie. Doch auch hier gestalteten sich die Anfänge als schwierig. Schmiedel, dessen Lehrstuhl als einziger neben der Arzneikunde noch die spe- zifische Denomination »für Anatomie und Botanik sowie Naturgeschichte« aufwies und der deshalb für den anatomischen Unterricht zuständig war, hatte zunächst kei- nen eigenen Raum für anatomische Sektionen und Demonstrationen. So führte er diese unter erheblichen Schwierigkeiten zunächst in einem »dumpfigen und niedrigen Zimmer« in der ehemaligen Ritterakademie durch. 3 1754 wurde auf seine Anregung

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