200 Jahre Universitätklinikum Erlangen 1815-2015
30 Renate Wittern-Sterzel ihm Interesse entgegen, unternahm aber nichts. Erst etliche Jahre, nachdem Markgraf Alexander abgedankt und Karl August Freiherr von Hardenberg als Abgesandter des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II. die Geschicke der markgräflichen Lande in seine tatkräftigen Hände genommen hatte, kam Bewegung in die Krankenhausfrage. 1801 wurden die Baupläne genehmigt, sodass 1803 im östlichen Teil des Schloss gartens, den die Markgräfin Sophie Caroline, die Witwe des Markgrafen Friedrich, an die Universität abgetreten hatte, mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Geplant war ein großzügiger Bau, der nach einer raschen Vollendung der Medizinischen Fakul tät einen bedeutsamen Schub in der Entwicklung der Medizin hätte geben können. Doch die Politik setzte dem ehrgeizigen Vorhaben schon 1806 ein jähes Ende: Nach der siegreich beendeten Schlacht Napoleons bei Austerlitz kam Erlangen zunächst für kurze Zeit unter französische Herrschaft, 1810 ging das Fürstentum Bayreuth an das Königreich Bayern über. Dieser doppelte Regierungswechsel bedeutete für die Univer- sität Jahre der Unsicherheit und Sorge um ihren Fortbestand, sodass der Krankenhaus- bau für ein Jahrzehnt zum Erliegen kam. Erst 1816 wurde das Projekt wieder aufgenom- men und weitergeführt. Renate Wittern-Sterzel Abb. 7 Friedrich von Wendt (1738–1818). Abb. 8 Bestätigung der Einrichtung des Institutum clinicum von Friedrich von Wendt durch den Markgrafen, 1779.
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