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Veranstaltungen
Montag 21.03.16
„um sich ganz jenem idealen Aufgabenkreis hinzugeben" – Erlanger Krankenpflege zwischen konfessioneller Bindung und professionellem Anspruch

In den Erlanger Kliniken arbeiteten seit den 1880er Jahre überwiegend Diakonissen aus den Mutterhäusern Augsburg und Neuendettelsau. Die Schwestern waren in der Pflege den ärztlichen Kliniksdirektoren weisungsgebunden, unterstanden aber in allen anderen Dingen den Satzungen des jeweiligen Mutterhauses. Die Mutterhausleitung traf daher auch die Personalauswahl und bestimmte  Art und Dauer des Einsatzes in den Kliniken. Die nicht immer konfliktfreie, aber letztlich erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mutterhäusern und Kliniken endete 1937mit der Ablösung der konfessionellen Schwestern durch politisch zuverlässige NS-Schwestern. Der Vortrag veranschaulicht die vielfältigen Facetten dieser langjährigen Beziehung zwischen den Mutterhäusern und Klinikleitungen und geht der Beteiligung der NS-Pflegenden an den NS-Zwangssterilisationen nach.

Zur Referentin:

 

Dr. phil. Susanne Ude-Koeller, Medizinhistorikerin, Stabsstelle Kommunikation Universitätsklinikum Erlangen, bis 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Medizin Erlangen, von 2003-2011 am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen . Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Pflege, Medizin im Nationalsozialismus und medizinhistorische Museologie.

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